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5 Gründe warum wir Kaffee trinken sollten

Veröffentlicht: 2. November 2014

Hierzulande ist er mehr als nur ein Wachmacher. Aber Kaffee riecht und schmeckt nicht nur gut, er bringt auch viele positive Eigenschaften für unsere Gesundheit mit sich. Unser medizinischer Gastautor diskutiert fünf Gründe, warum Kaffee Sinn macht.

Hierzulande ist er mehr als nur ein Wachmacher. Aber Kaffee riecht und schmeckt nicht nur gut, er bringt auch viele positive Eigenschaften für unsere Gesundheit mit sich. Unser medizinischer Gastautor diskutiert fünf Gründe, warum Kaffee Sinn macht.

Für viele ist er doch nur der Träger der täglichen Koffeindosis. Erstmal ein Kaffee, dann fällt der Start in den Tag um ein Vielfaches leichter. Und doch mahnt die innere Stimme zur Mäßigung, denn gesund kann es ja nicht sein, das braune, säurehaltige Gesöff mit der aufweckenden Stimulanz. Falsch, denn Kaffee – tatsächlich das am häufigsten verzehrte Getränk der Deutschen noch vor Mineralwasser (1) – taugt nicht nur als Muntermacher. Er kann sogar beachtliche positive Effekte auf die Gesundheit vorweisen:

1. Kaffee steigert die Konzentrationsfähigkeit

Kaffee ist eine der Hauptquellen natürlichen Koffeins. Wissenschaft und persönliche Erfahrung decken sich hier. Koffein wirkt sich positiv auf Aufmerksamkeit und Wachheit aus (2). Da Koffein im Körper verstoffwechselt wird, ist die Wirkung individuell unterschiedlich stark ausgeprägt. Die Dosis ist entscheidend.

2. Kaffee regt den Stoffwechsel an

Kaffee, besonders der Wirkstoff Koffein, beschleunigt den Stoffwechsel, erhöht die Körperkerntemperatur, sorgt so für erhöhten Energieumsatz und hilft beim Gewichtsmanagement (3, 4, 5).

3. Kaffee hydriert den Körper

Der Mythos, Kaffeetrinken entziehe dem Körper Flüssigkeit und schade somit der Gesundheit, begegnet uns sehr häufig. Tatsächlich kann Kaffee bei „Neulingen“ durch vermehrte Ausscheidung von Natrium und Wasser über die Niere leicht entwässernd wirken. Nach einer Eingewöhnungsphase von wenigen Tagen passt sich der Körper an. Kaffee trägt bei regelmäßigem Konsum positiv zum Flüssigkeitshaushalt bei (6), ähnlich zu Mineralwasser.

4. Kaffee macht nicht sauer

Ein weiterer Mythos besagt, Kaffee wirke sauer, was im Weiteren zu Übersäuerung des Körpers mit Folgeerkrankungen wie Knochenabbau/Osteoporose oder ähnliches führen könnte. Einerseits sind viele Wissenschaftler der Meinung, dass es schwierig bis unmöglich ist, bei normaler Nierenfunktion, d.h. ohne chronische Nierenerkrankung, den Blut-pH-Wert über die Nahrung zu beeinflussen (7). Andererseits bestehen Hinweise, dass die Messung des Urin-pH-Wertes, der nach Kaffeegenuss häufig „sauer“ ausfällt, eher irreführend ist. Die vermehrte Ausscheidung von Säuren, die im Urin gemessen werden, bedeutet umgekehrt, dass der Körper die Säure vermehrt ausscheidet, also Basen im Körper verbleiben.

5. Kaffee beugt Krankheiten vor

Kaffee, mit seinen wertvollen Inhaltsstoffen, wie Antioxidantien, sekundären Pflanzenstoffen und Koffein, kann das Auftreten von Krankheiten reduzieren. Dazu zählen besonders degenerative Erkrankungen des Nervensystems wie Alzheimer, Demenz und Parkinson (8, 9, 10, 11). Ebenso trägt Kaffee zu einem verminderten Risiko für das Auftreten bestimmter Herz-Kreislauferkrankungen bei, darunter Diabetes mellitus Typ II, Arteriosklerose und Cholesterin-Erhöhungen (12, 13, 14, 15, 16, 17). Eine Erhöhung des Blutdrucks kann gelegentlich vorkommen, ist allerdings nicht anhaltend und nicht schädlich (18). Bei Lebererkrankungen kann sich Kaffee-Konsum ebenfalls positiv bemerkbar machen (19). Diese Beobachtungen wurden hauptsächlich bei koffeinhaltigem Kaffee gemacht. Teilweise sind sie sogar ursächlich darauf zurückzuführen. Wir empfehlen daher zu koffeinhaltigem Kaffee zu greifen. Entkoffeinierter Kaffee ist zudem industriell bearbeitet und enthält damit auch weniger der anderen wertvollen Inhaltsstoffe.

Trotzdem gilt: Die Dosis macht das Gift

Auch mit diesen positiven Effekten sollte man ein Auge auf seinen Kaffeekonsum haben, denn eine zu hohe Dosis an Koffein kann auch schaden. Typische Symptome sind beispielsweise Nervosität, Unruhe, Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit. Orientierend gilt hier die Empfehlung, den Kaffeekonsum unter 4 Tassen täglich zu beschränken und die letzte Tasse vor 16:00 Uhr zu genießen um den Nachtschlaf nicht zu beeinträchtigen.

Hol noch mehr aus deinem Kaffee raus

Butter und MCT-Öl im Kaffee ist nicht nur ein Trend. Es macht auch biochemisch Sinn, denn Butter (besonders Weidebutter) hat einen signifikant höheren Anteil an gesunden Omega-3 Fettsäuren als herkömmliche Butter. MCT-Öl wird schnell in Ketone umgewandelt und liefert dem Gehirn sofort Energie, ohne Glukose aus Nahrungszucker oder Kohlenhydraten zu lösen. Probiert es einmal als Frühstücksersatz und beobachtet, ob ihr euch wacher und energetischer fühlt!

Dieser Beitrag stammt von Michael Gröne, einem approbierten Arzt und Wissenschaftler aus Düsseldorf mit einer Leidenschaft für Prävention, Schlafverhalten, Ernährung und Sport. Michael berät Biotrakr in medizinischen und wissenschaftlichen Belangen und schreibt periodisch für den Biotrakr Blog. Wir freuen uns sehr, einen so belesenen und wissenschaftlichen Geist auf unserer Seite zu wissen. 

Quellen:

  1. http://www.eu-info.de/deutsche-europapolitik/umfragen-statistiken-deutschland/kaffee/
  2. Smith, A (2002). „Effects of caffeine on human behavior“. Food and Chemical Toxicology 40 (9): 1243–55.
  3. Acheson KJ, Zahorska-Markiewicz, B, Pittet, P, Anantharaman, K, Jéquier, E (1980). „Caffeine and coffee: Their influence on metabolic rate and substrate utilization in normal weight and obese individuals“. The American Journal of Clinical Nutrition 33 (5): 989–97.
  4. Dulloo, AG, Geissler, CA, Horton, T, Collins, A, Miller, DS (1989). „Normal caffeine consumption: Influence on thermogenesis and daily energy expenditure in lean and postobese human volunteers“. The American Journal of Clinical Nutrition 49 (1): 44–50.
  5. Koot, P, Deurenberg, P (1995). „Comparison of changes in energy expenditure and body temperatures after caffeine consumption“. Annals of nutrition & metabolism 39 (3): 135–42.
  6. Killer SC, Blannin AK, Jeukendrup AE. (2014) No evidence of dehydration with moderate daily coffee intake: a counterbalanced cross-over study in a free-living population. PLoS One. 2014 Jan 9;9(1):e84154.
  7. Bonjour JP. Nutritional disturbance in acid-base balance and osteoporosis: a hypothesis that disregards the essential homeostatic role of the kidney. Br J Nutr. 2013 Oct;110(7):1168-77.
  8. Ross, G. W., Abbott, R. D., Petrovitch, H., Morens, D. M., Grandinetti, A., Tung, K.-H., et al. (2000). Association of Coffee and Caffeine Intake With the Risk of Parkinson Disease. JAMA, 283(20), 2674-2679.
  9. R. D. Prediger, „Effects of caffeine in Parkinson’s disease: from neuroprotection to the management of motor and non-motor symptoms“, J. Alzheimers Dis. 2010; 20 Suppl 1: S205-20.
  10. Carman AJ1, Dacks PA, Lane RF, Shineman DW, Fillit HM. (2014) Current evidence for the use of coffee and caffeine to prevent age-related cognitive decline and Alzheimer’s disease. J Nutr Health Aging. 2014 Apr;18(4):383-92.
  11. Eskelinen, M. H., & Kivipelto, M. (2010). Caffeine as a Protective Factor in Dementia and Alzheimer’s Disease. [10.3233/JAD-2010-1404]. Journal of Alzheimer’s Disease, 20(0), 167-174.
  12. León-Carmona, JR, Galano, A (2011). „Is caffeine a good scavenger of oxygenated free radicals?“. The journal of physical chemistry. B 115 (15): 4538–46.
  13. Abrahão SA1, Pereira RG, de Sousa RV, Lima AR, Crema GP, Barros BS. Influence of coffee brew in metabolic syndrome and type 2 diabetes. Plant Foods Hum Nutr. 2013 Jun;68(2):184-9.
  14. de Koning Gans JM, Uiterwaal CS, van der Schouw YT, Boer JM, Grobbee DE, Verschuren WM, Beulens JW (2010). Tea and coffee consumption and cardiovascular morbidity and mortality. Arterioscler Thromb Vasc Biol. 2010 Aug;30(8):1665-71.
  15. Lopez-Garcia, E., van Dam, R. M., Willett, W. C., Rimm, E. B., Manson, J. E., Stampfer, M. J., et al. (2006). Coffee Consumption and Coronary Heart Disease in Men and Women: A Prospective Cohort Study. Circulation, 113(17), 2045-2053.
  16. Tunnicliffe, J. M., & Shearer, J. (2008). Coffee, glucose homeostasis, and insulin resistance: physiological mechanisms and mediators. Applied Physiology, Nutrition & Metabolism, 33(6), 1290-1300.
  17. Ochiai R1, Sugiura Y2, Shioya Y2, Otsuka K2, Katsuragi Y2, Hashiguchi T3. (2014) Coffee polyphenols improve peripheral endothelial function after glucose loading in healthy male adults. Nutr Res. 2014 Feb;34(2):155-9.
  18. Winkelmayer, W. C., Stampfer, M. J., Willett, W. C., & Curhan, G. C. (2005). Habitual Caffeine Intake and the Risk of Hypertension in Women. JAMA, 294(18), 2330-2335.
  19. Freedman, N. D., Everhart, J. E., Lindsay, K. L., Ghany, M. G., Curto, T. M., Shiffman, M. L., et al. (2009). Coffee intake is associated with lower rates of liver disease progression in chronic hepatitis C. Hepatology, 50(5), 1360-1369.
  20. Alle Infos über den Bulletproof Coffee. http://bulletproofkaffee.com/

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6 Kommentare

  • Tolle Gründe die für Kaffee sprechen! Ich bin eh schon ewig ein Fan davon 😉

  • Hallo, mit Begeisterung habe ich den Artikel gelesen. Ich konsumiere selbst den sogenannten bulletproof coffee, aber bei mir tritt der Effekt auf, dass mir nach dem Kaffee schlecht ist und ich eher müde werde anstatt fitter. Woran könnte es liegen?

    Nutze Weidemilch Butter (Ca.30g) und MCT Öl (3 Esslöffel) und der Kaffee ist upgradet von bulletproof.

    Gruß David

    • Hi David, nimmst du denn noch andere Lebensmittel mit dem Kaffee zu dir? Normalerweise sollte dein Körper nach ein paar Tagen mit dem Butterkaffee als Frühstücksersatz lernen, das gute Fett als Energiequelle zu nutzen. Probier es mal mit ein bisschen weniger Butter und MCT Öl am Anfang und erhöhe die Dosis nach und nach. Wie reagiert dein Magen auf Koffein generell?

      LG – Max

      • Hallo Max,

        Danke vorab für deine Rückmeldung. Im Kaffee habe ich keine weiteren Zutaten mehr. Ich werde die Mengen mal reduzieren und schauen was passiert. Koffein vertrage ich gut soweit. Macht es Sinn auch zwei Kaffees zu trinken, weil ich nach kurzer Zeit großen Hunger habe. Ab mittags esse ich dann normal, aber ohne KH (viel Salat mit Fisch oder etwas Fleisch). Gruß David

        • Du kannst definitiv mehrere Kaffees trinken. Ich trinke morgens eigentlich immer zwei, danach bin ich in bester Verfassung für konzentriertes Arbeiten ohne Hunger. Nachmittags mache ich es dann wie du, viel Salat mit Fleisch oder Fisch. Mein Lieblingssalat ist der Haselnuss-Karotten-Hackfleisch Salat, einfach, lecker und richtig nahrhaft. Sag gerne Bescheid, wie es mit dem Kaffee vorangeht. Würde mich interessieren, ob sich dein Körper anpasst.

  • Also, ich brauch Kaffee unbedingt morgens. Ohne meinen Kaffee geht gar nichts. Wie der Beitrag schon sagt, er stimuliert und fördert die Durchblutung. Genau das, was man am Morgen braucht.

    Nachmittags war und ist das Kaffeetrinken auch mit einem sozialen Netzwerk verbunden. Familie und Freunde beim Nachmittagskaffee ist einfach was schönes und entspannendes.

    Kaffee gehört dazu, wie die Butter auf dem Brot.

    Was ich jedoch vermeide, ist, Kaffee am Abend zu trinken. Da sorgt er eher für schlaflose Nächte, zumindest bei mir 🙂

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